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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vorderasien und Griechenland - S. 228

1874 - Leipzig : Teubner
— 228 — Der Königsmörder Bessos war nach Sogdiana, der nordöstlichsten Provinz des Perserreiches, entflohen. Alexander zog ihm nach und nahm ihn gefangen (329). Nackt und im Halseisen wurde der Verbrecher ausgestellt, damit das Heer an ihm vorüberziehe; dann ward er gepeitscht und einem Gerichte persischer Großen übergeben. Diese ließen ihm Nase und Ohren abschneiden und ihn ans Kreuz schlagen. Seit dem Tode des Dareios unterwarfen sich die meisten Völker und Großen des Perserreiches dem Alexander als ihrem rechtmäßigen Herrn, doch hatte er auch noch manches Land mit den Waffen zu erobern. Im Ganzen waren die Völker Asiens mit dem neuen Herscher wohl zufrieden, denn er ehrte ihre Sitten und Gesetze und schützte sie vor Unrecht. Es lag in seinem Plane, seine europäischen Völker mit den asiatischen möglichst zu verschmelzen und dadurch ein einheitliches Reich zu schaffen. Um die Asiaten zu ehren und sich geneigt zu macheu, trug er oft asiatische Kleidung, führte persisches Ceremouiel bei sich ein, zog Asiaten an seinen Hof und gab ihnen hohe Stellen. Aber mit diesem Verfahren des Königs waren viele seiner Makedonier unzufrieden, welche die Asiaten völlig geknechtet sehen wollten. Ja es entstanden sogar Verschwörungen gegen das Leben des Königs. Wegen eines solchen Verbrechens ward Philot as, der stolze Sohn des Parmenion, von dem Heere zum Tode verurtheilt, und auch der alte, verdienstvolle Parmenion ward aus dem Wege geräumt, weil zu fürchten war, daß er die Hinrichtung seines Sohnes zu rächen suchen werde. Ein andermal entdeckte man eine Verschwörung von makedonischen Edelknaben, in welche auch der Philosoph Kallisthenes, ein Neffe des Aristoteles, verwickelt war. Die Edelknaben wurden vom Heere gesteinigt, Kallisthenes ward in einem eisernen Käsig gefangen gehalten und starb vor feiner Vernrtheilung in Indien. Kurze Zeit vor diese Verschwörung sällt die Ermordung des Klei tos durch Alexander. Der König feierte zu Marakanda (Samarkand), der Hauptstadt von Sogdiana, an einem Feste des Dionysos des Abends ein großes Trink-

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 68

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
68 Iv. Lebensbilder aus der brandcnburgisch-preußischen Geschichte. Prinzen öffentlich zu mißhandeln. Dieser war mittlerweile 16 Jahre alt geworden und wollte solche unwürdige Behandlung nicht ertragen. Nach einer besonders schmachvollen Bestrafung faßte Friedrich den Entschluß, zu fliehen. Er klagte sein Leid seinen beiden besten Freunden, den Leutnants Katte und Keith. Sie heckten einen Fluchtplan nach England aus. Der König war gerade auf eiuer Reise an den Rhein und hatte den Prinzen mitgenommen. Unterwegs wollte dieser fliehen. Doch der Plan wurde im letzten Augenblick verraten. Der König war vor Zorn außer sich. Er sah seinen Sohn wie einen gemeinen Deserteur an und mißhandelte ihn. Dann stellte er ihn mit Katte vor ein Kriegsgericht. Er wollte ihn zum Tode verurteilen. Das Bitten der Königin nützte nichts. Erst als der Kaiser sich einmischte, begnadigte der König seinen Sohn. Er mußte auf der Festung Küstrin so lange bleiben, bis er sich gebessert hätte. Keith war glücklich nach England entkommen, der unglückliche Katte aber wurde in Küstrin vor dem Fenster des Prinzen enthauptet. Alles Bitten war umsonst gewesen. Da ist der Kronprinz in sich gegangen. Er hat dem leichtsinnigen Leben entsagt und ist ein strebsamer Mensch, ein gehorsamer Sohn geworden. Bald hörte der König zu seiner Freude, welche Fortschritte der Sohn in seinen Arbeiten mache, und welche Lust er an militärischen Dingen gewonnen habe. So kam allmählich eine versöhnliche Stimmung herbei. Und endlich, als der König jedes Mißtrauen überwunden hatte, erfolgte die Aussöhnung. Um den Vater ganz zu versöhnen, war Friedrich auch bereit, die Prinzessin zu heiraten, welche sein Vater ihm zur Frau wünschte. Die Mutter hatte eine Heirat mit einer Engländerin im Sinne gehabt. Der Prinz sollte eine englische Prinzessin, Wilhelmine einen englischen Prinzen heiraten. Friedrich war damit durchaus einverstanden gewesen und hatte sich eingebildet, daß er die unbekannte englische Braut sehr lieb habe. Nun aber tat er dem Vater den Gefallen, die Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern zu heiraten. Seine Schwester heiratete den Markgrafen von Bayreuth. Da schenkte König Friedrich Wilhelm seinem Sohn das Schloß Rheinsberg bei Rnppin und richtete ihm eine eigene Hofhaltung ein. § 2. Die Rbeinsberger Zeit. Friedrich lebte mm, wie er wollte. Er versammelte seine Freunde bei sich, las und dichtete mit ihnen, trieb viel Musik und führte ein heiteres Leben, wie es ihm wohlgefiel. Besonders den klugeu, geistreichen Franzosen Voltaire liebte er sehr, obwohl dieser es nie so recht ehrlich mit seinem königlichen Freunde gemeint hat. Darum ist diese Freundschaft auch nicht von langem Bestand geblieben. Weil damals noch die französische Literatur besser war als die deutsche, las und sprach Friedrich mehr französisch als

3. Geschichte der Römer - S. 410

1836 - Leipzig : Baumgärtner
410 hatten, waren: 1) der Orient mit fünf Diocesen: Orient, Aegypten, Asien, Pontus, Thracien, die zusammen 48 Provinzen hatten; 2)Jl- l-yricum mit den beiden Diocesen Macedonien (Griechenland) und Darien, die in elf Provinzen getheilt waren; 3) Italien mit drei Diocesen, Jtmen, das westliche Illyricum und Afrika (das alte Ge- biet von Karthago), welche 29 Provinzen hatten; 4) Gallien mit den Dibcefen Gallien, Hispanien und Britannien, mit 28 Provinzen; im Ganzen waren also 13 Dwcesen und 116 Provinzen. Rom und Comstantinopel hatten ihre eigenen Prafecten. Die Statthalter in den Diocesen hießen Vicarii." in den Provinzen Rectores, Proconsules, Praesides, Curatores, Correctores. Das Heer, in welchem viele Aus länder, zumal Deutsche, Gothen, Franken u. a. waren, stand unter einem General der Infanterie und einem General der Cavallerie (Ma- gistri utriusque militiae, magister peditum, magister equitum), un- ter diesen wiederum Comites und Duces, Generale und Obersten. Das Cabinet oder das Ministerium bildeten die sieben höchsten Reitchsbeamten, (Ministri palatini illustres): der Praepositus sacri cubiculi, Vorsteher des kaiserlichen Schlafzimmers (sacer, geheiligt, hieß Alles, was dem Kaiser gehörte), der Oberkammerherr, der im- mer ein Eunuch seyn mußte; der Magister officiorum, Kanzler oder Staatsminister des Innern, der den schriftlichen Verkehr des Kaisers mit den Unterthanen und auch die auswärtigen Angelegenheiten be- sorgte; der Quaestor, Iustizminister, zugleich Staatssekretair; der Co- mes sacrarum largitionum, Minister des Schatzes; der Comes rei privalae, Verwalter der Privatkasse des Kaisers und der .Domainen; endlich die beiden Befehlshaber der Haustruppen, die an die Stelle der alten Prätorianer getreten waren, Comites domesticorum, equi- tum ct peditum. Unter jedem Minister standen Bureau's (scrinia) mit zahllosen Unterbeamten. Unter der Menge der Hofbedienren waren der Aufseher über die Kleiduug des Kaisers und der über die Tafel (Comes castrensis) die vornehmsten. Dazu kamen eine Menge Titu- laturen für die bestimmte Rangordnung der Beamten: Nobilissimi hie- ßen die kaiserlichen Prinzen, Illustres die Minister, Consuln und Prä- fekten, 8pectabiles die Vicarie«, Proconsuln, Comites und Duces, Clarissimi die Consularen, Correctoren und Präsides, Perfectissimi und Egregii waren andere Hofchargen. Die vier kostspieligen Hofhaltungen seit 292 und die nachherigen Unruhen hatten alle Finanzordnung zerstört. Constantin richtete die Finanzverwaltung neu ein, aber zum Nachtheil des gemeinen Wesens. Die Erhcbungskosten verschlangen vielleicht den vierten Theil der Ein-

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 352

1849 - Münster : Coppenrath
352 Provinzen alle asiatischen Lander, Ägypten, Libyen und Thra- kien; die zweite oder illyrische Präfectur in 2 Diöcesen und 11 Provinzen Mösien, Makedonien, Griechenland und Creta. Zur dritten Präfectur Italien mit 3 Diöcesen und 29 Pro- vinzen gehörten Italien mit den Inseln Sicilien, Sardinien und Corsika, ganz West-Africa von Cyrene an, und die Süd-Donau- länder bis Mösien. Die vierte Präfectur Gallien mit 3 Diö- cesen und 29 Provinzen begriff Gallien, Spanien und Brittan- nien. Jeder Präfectur stand ein Prüfe et vor, der ohne Heer- befehl die ganze bürgerliche Verwaltung und Rechtspflege leitete, den Haushalt, die Polizei und Gewerblichkeit beaufsichtigte. Ihn unterstützten in den Diöcesen Vicarien oder Stellvertreter, in den Provinzen Rectoren (auch Conrectoren, Präsidenten, Pro- consularen genannt). Rom und Constantinopel hatten ihre be- sonderen Präfecten, die ebenfalls ohne Heerbefehl waren. Das gesammtc Militär war einem Oberfeldherrn (magister ntriusque exercitus) untergeben. Unter ihm stand der Befehls- haber der Fußtruppen (magister peditum) und der der Reiterei (magister equitum), unter welchen zunächst die Comites und Duees als Befehshaber der Truppen in den Provinzen standen. Den Mittelpunkt der ganzen Negierung und Verwaltung aber bildeten die sieben höchsten Hofämter: 1) der Oberkam- mcrherr (praepositus saeri cubiculi), dein die Aufsicht über den kaiserlichen Palast, das Hofgesinde, Garderobe, Tafel:c. oblag. 2) Der Reichskanzler (magister oliiciorum), welcher als Cere- monienmeister die Audienzen leitete, als Kanzler die Bittschriften und Anfragen an den Kaiser entgegennahm und die Jurisdiction über alle Hofbeamten hatte. 3) Der Staatssecretär (quaestor sacri palatii), welcher als Cabinetsrath die Gesetze und Befehle ausarbeitete und die kaiserlichen Decrete durch seine Unterschrift beglaubigte. 4) Der Reichsschatzmeister (comes sacrarum lar- gitionum), dem Finanzminister vergleichbar. 5) Der Kron- schatzmeifter (comes rerum privatarum divinae domus), als Verwalter des kaiserlichen Privatvermögens. 6) und 7) Die Befehlshaber der an die Stelle der gänzlich aufgelösten Präto- rianer getretenen kaiserlichen Haustruppen zu Pferde und zu Fuß (comites domesticorum equitum et peditum). Diese sieben Hofbeamten bildeten mit dem Praefectus urbi, dem am Hofe

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 79

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 79 — Das Oberkommando über die Armee führte der Kaiser, während als Kriegsminister der Gardekommandant fungierte, d. i. der höchste in der Hauptstadt weilende Offizier nächst dem Imperator. Man weiß, wie unter Tiberins sein Günstling Seian, unter Agrippina und Nero der Präfekt Bnrrns in dieser Stellung das Reich regierten. Unter Vespasian war sein Sohn Titus Kommandant der Prätorianer, die Nachfolge desselben im Reiche damit gesichert. Wenn die Hanptstadt ruhig blieb, gehorchten unter solchen Umständen auch die Provinzen, unter denen wieder diejenigen den Ausschlag gaben, wo die stärksten Corps stationiert waren. Die Auswahl der kaiserlichen Legaten und Militärgouverneure hing von der Stimmung im Palaste ab: die Launen der kaiserlichen Frauen, die Gunst der Freigelassenen, das Vertrauen des Kaisers waren abwechselnd maßgebend, auch für die Dauer der Verwendung. — Der Soldat der Kaiferzeit war im Gegensatze zu dem der republikanischen. Periode, wo die Bürgerwehr die Armee gebildet hatte, Berufssoldat. Eine regelmäßige Rekrutierung fand nur in beschränktem Umfange statt, wenn das Kontingent durch Freiwillige nicht gedeckt werden konnte. Dies war namentlich der Fall nach plötzlich eingetretenen bedeutenden Verlusten an Mannschaft, z. B. nach der Niederlage des Quiutilius Varus, die drei Legionen (die 17., 18. und 19., deren Nummern seitdem kassiert wurden) gekostet hatte; oder unter Marc Aurel, als durch die große Pestilenz die Reihen des Heeres mehr als decimiert worden waren. Mitunter stellte sich auch heraus, daß die als Freiwillige sich Meldenden zum größeren Teil Taugenichtse oder ganz heruntergekommene Leute seien, die weder Disciplin noch Mut bewiesen, so daß man doch zu einer Aushebung schreiten mußte. In Italien — abgesehen von der cisalpinischen Landschaft, die noch längere Zeit eine Sonderstellung einnahm — wurde ausschließlich für die Garde rekrutiert, während die Legionen sich aus dm römischen Bürgern Oberitaliens und der Provinzen

6. Grundriss der römischen Altertümer - S. 151

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 78. Die Centurionen und andere Subalternen. 151 einen Dolch (pugio) im Gürtel (cinctorium). Ihre Stellung in der Armee war eine sehr wichtige. c) Der quaestor ist der Schatzmeister (Generalintendant) des Heeres, hat die Feldkasse, verteilt den Sold, leitet die Verpflegung, Bewaffnung, Ausrüstung und übernimmt bisweilen ein militärisches Kommando, selbst den Oberbefehl für den Statthalter. d) Cohors praetoria. An den Feldherrn schlofs sich regel-mäfsig eine Gefolgschaft vornehmer Söhne (delecta manus impera-toris), um sich im Kriegsdienste praktisch auszubilden, gewöhnlich Söhne vom 17.—27. Lebensjahre, wo die aetas legitima für die politische Laufbahn anhob. Diese adelige Suite bildete die Leiboder Xobelgarde des Feldherrn und die Teilnehmer hiefsen amici, comites, contubernales imperatoris. Sie thaten dem Feldherrn als Adjutanten und Ordonnanzoffiziere allerlei Dienste. Aufserdem hatte der Oberfeldher ein gröfseres Personal von accensi (Dienern), lictores, scribae, apparitores, speculatores und statores, d. i. Ordonnanzen zum Überbringen von Briefen und Depeschen; der strator aber ist der (angesehene) Reitknecht des Obergenerals. e) Die praefecti militares, an Rang den Tribunen gleich, zählten ebenfalls zum Stabe; sie waren die Anführer der socii und auxilia. So die praefecti equitum, alarum, der praefectus classis (Admiral), praefectus navis (Kapitän), praefectus castrorum (Lageroberst) etc. § 78. Die Centurionen (Hauptleute) und andere Subalternen. 1. Jede Legion zählte 60 Centurionen, welche der Feldherr ernannte. Sie bildeten somit eine zahlreiche Klasse von Subalternoffizieren. Ihr Rang war verschieden: der Manipel hatte einen centurio prior und centurio posterior, jener höher an Rang als dieser und je weiter rückwärts sie in den Linien standen, desto höher war ihr Rang. Jede Waffengattung der hastati, principes, triarii hatte 20 Hauptleute, 10 posteriores und 10 priores; so war ihre Stellung im Regimente und ihre Avancierung wie folgt: \ 10 cent, posteriores: decim., non.. octav. primus posterior. 3. hastati , I 10 ,, priores: prior. ^ 10 „ posteriores: .. „ ,, „ posterior. 2. principes s ’ 10 ,, priores: ,, .. „ prior. . .. , ^ 10 pili posteriores: „ .. „ „ posterior. 1. triaru (pili) ^ ( 10 „ priores: „ ., primus püus. Mithin war unter den 60 Centurionen der decimus im Vordertreffen der niederste; sein voller Titel: decimus hastatus posterior (sc. centurio) und

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 152

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
152 § 79. Besondere Abteilungen und Truppeneorps. so fort nach rückwärts, immer vom decimus zum primus gezählt, stiegen sie im Range. Bei den Triariern pflegte man nicht centurio triarius zu sagen, sondern stets centurio pilus und sonach war der primus pilus der höchste Hauptmann; bei manchen Schriftstellern heifst er auch primipilns und primus ordo. Denn ordo bezeichnet centuria und centurio. Weil jedoch seit Marius und Casar die drei Waffengattungen aufhörten, wurde die Zählung eine andere, indem die sechs Centurionen der ersten Kohorte den höheren und unter ihnen der erste Centurio (primus pilus) den höchsten Rang einnimmt. Siehe das Schema S. 147. Der primipilus hat das Recht, am Kriegsrate (consilium) teilzunehmen. Die sechs Centurionen der zehnten cohors sind die ordines infimi Das Abzeichen des centurio ist die vitis (Rebstock). Daher vite donare = zum Hauptmann machen. Der Rebstock war Mittel der Züchtigung. Anmerkung 1. Gehülfen der Centurionen waren die optiones (Feldwebel oder Unteroffiziere) Tac. ann. 1, 25. Anmerkung 2. Ernennung der Offiziere. Der Oberfeldherr (Konsul. Diktator, Prätor, Kaiser) ernennt die Offiziere: Tribunen, Centurionen und praefecti sociorum. Seit 360 v. Chr. wurden die Kriegstribunen in Tribut-komitien gewählt. 2. Verwaltungsbeamte. Jede Legion war von einer gröfseren Zahl niederer, mit der Verwaltung betrauter Offiziere begleitet. Dahin gehören die actuarii, z. B. actuarii ratiociniis scrutandis, Rechnungsrevisoren. In der Kaiserzeit führten die actuarii die Aufsicht über die Magazine und die Ivaturallieferungen• sie schlossen "V erträge mit den Lieferanten (susceptores), nahmen die Umwechslung (adaeratio) der Naturalien in Geld vor u. dgl. Dazu kommen die Schreiber (librarii, scribae), welche die acta militaria, d. i. die Register, worin die Mannschaft verzeichnet war, besorgten, ferner Rechnungsfiihrer (commentarienses, tabularii), Ivassen-beamte (curator es fisci) u. a. § 79. Besondere Abteilungen und Truppencorps (Veteranen, Geniecorps, Handwerker, Musik, Trofs). 1. J' eteranen. Das Tv ort vetera?ii kommt in mehrfacher Bedeutung vor: a) im weiteren Sinne für Soldaten, welche schon längere Zeit dienen und dadurch kriegstüchtig und erprobt sind. Sie wurden bisweilen aus ihren Corps herausgenommen und fochten unter eigenen Fähnlein (vexillum, daher vexillarii = veterani) an schwierigen Posten {Tac. ann. 1, 17. 26. hist. 1, 31. 2, 18. 57). b) Eoocati werden manchmal auch veterani genannt, unterscheiden sich aber von den vorigen. Es sind Soldaten, welche bereits ihre 20 Jahre gedient und den Abschied (missio honesta) haben, aber sich verpflichteten, auf den Ruf des Feldherrn (evocatio, nominatim e^ ocare) wieder unter der Fahne zu erscheinen. Sie heifsen auch exauctorciti (exauctorare = dimittere, Tac. ann. 1. 36).

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 140

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
140 b) Die Offiziere und Unteroffiziere. Die Offiziere haben nicht als Gemeine gedient, sondern sind aus der cohors praetoria hervorgegangen. Sie bilden in ihrer Gesamtheit den Kriegsrat. Sie tragen als Abzeichen ihres Ranges eine Schrpe, cinctorium, um den Leib. Der oberste Heerfhrer war der dux (seit 510 die Konsuln, bez. Prtor, bez. Diktator) - nach einer siegreichen Schlacht erhielt er den Ehrentitel imperator und nach glcklich vollendetem Feldzuge konnte ihm vom Senate der triumphus zuerkannt werden. Der dux bekam durch die lex de imperio unumschrnkte Gewalt sowohl der die Offiziere, wie der die Gemeinen. Dies wurde an-gebeutet durch die Beile, welche in den fasces seiner Liktoren steckten. Unter ihm standen: a) die legati, als Stellvertreter des Oberfeldherrn und als Fhrer einer Legion- b) die tribuni militum oder militares, in jeder Legion 6. Vor Csar befehligten je 2 von diesen Kriegstribunen 2 Monate lang die Legion. Unter Csar bekamen sie nur selten mehr ein kleines Truppenkommando, sondern wurden mehr und mehr Intendantur-beamte mit dem Auftrage, fr die Zufuhr, die Listenfhrung usw. zu sorgen; c) der quaestor, Generalintendant; bisweilen fhrte et auch das Kommando der eine grere Truppenabteilung; ei) die praefecti; so hieen die Befehlshaber der Bundes- und Auxiliar-truppeu, der Reiterei, des Geniekorps und des Train. Die Unteroffiziere, centuriones,1) stehen an der Spitze einer (Eenturie; in der Legion sinb es also 60. Sie sinb aus den Reihen der Gemeinen wegen Tchtigkeit im Dienste oder Tapferkeit vor dem Feinde befrdert und rcken durch die 60 Stellen einer Legion von unten auf. Der jngste Unteroffizier war also der centurio posterior im Manipel der hastati der 10. Kohorte. Als solcher hie er ordo {= dux ordiuis oder dux centuriae = centurio) decimus hastatus posterior. Der oberste Unteroffizier war der primus pilus prior = prinius pilus = primipilus. Dieser wurde zum Kriegsrate hinzugezogen, und ihm lag im besonderen der Schutz des Legionsadlers ob. Primipilaris ist ein gewesener primipilus (hnliche Bildung consularis i) Man vergleicht die centuriones wohl mit unseren Hauptleuten und be-trachtet sie als Subalternoffiziere, während die oben genannten Offiziere dann mit Stab'.offizieren und Generalen verglichen werden. Aber da die centuriones aus den (gemeinen hervorgingen und nicht in die Stellung der hheren Offiziere auf-rcken konnten, so knnen sie bez. ihres Ranges wohl nicht mit unfern Haupt-leuteu verglichen werben, wenngleich sie hnliche Funkitionen hatten, und der primipilus, d. h. der oberste Unteroffizier, auch wohl zum Kriegsrate hinzugezogen wurde. Hchstens knnte man die centuriones priores der Iriarier, welche zugleich die Kohortenfhrer waren, Hauptleute nennen.

9. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 376

1873 - Münster : Coppenrath
376 Im folgenden Jahre setzte ein franzsisches Heer unter dem General Maison nach Morea der und suberte Das Land vom Feinde. Im Jahre 1830 wurde die Unabhngigkeit des neuen grie-chischen Staates von der Pforte selbst anei knnt. Unter dem Schutze der Franzosen ward nun eine vorlufige Regierung, und der Graf Capo d'jstria, ein geborener Grieche von dm jonischen Inseln, frher russiicher Minister, als Prsident eingesetzt. Jedoch die Strenge, mit welcher dieser die Ordnung in dem zerrtteten Lande handhaben mute, vor Allem aber derverdacht, da er heim-ch an Nuland halte, weckten gegen ihn den Ha und die Partei-wuth der Griechen, und er fiel als Opfer derselben (1831). Nun bernahm der Bruder des Ermordeten die Verwaltung; allein die Parteiwuth legte sich nicht, und Griechenland wurde der Schauplatz eines grlichen Brgerkrieges. Endlich vereinigten sich die aus' wrtigen Mchte, dem schwankenden Zustande ein Ziel zu setzen. Em Fürst aus dem erlauchten bayerischen Hause, das sich immer so wohlwollend fr Giiechenland bewiesen hatte, der junge Otto, ein Bruder des regierenden Kniges, ward zum Könige von Grie-chenland ausersehen, und die auf ihn gefallene Wahl am 27. Mai 1832 von Bayern, und am 8. August von der griechischen National-Versammlung genehmiget. Am 6. Februar 1833 betrat der junge König unter dem Jubel des Volkes den Boden Griechenlands und whlte zuerst Naupua, dann Athen zu seiner Restdenz. Im Jahre 1837 gab er dem Lande auch eine Knigin, indem er sich mit einer Prinzessin von Oldenburg vermhlte. Mgen mit Griechen-lands neuem Geschicke auch die Segnungen des Friedens andauernd sich verbinden! *>$< Mnster, Copp en ra t h'sche Buchvruckerei.

10. Alte Geschichte - S. 31

1872 - Mainz : Kunze
31 2) 2tn ©teile biefeä $önigtf)um§ tritt oom neunten = ljunbert an, namentlich aber im achten eine Slriftofratie, die burcf) die (Sroberung^üge der lebten ^afjrfjunberte mastig geraor= den, ftatt der früher nur berat^enben ©tellung jurn $ürftenf)au§ die Stljeilnaljme am Regiment erhalt, enblic^ baä Äönigtfjum gan§ oerbrängt und allein die Regierung an ftdj gieljt. $n den Rauben des> fjeeenifdfjen 2tbet§ (der ©efd^le^ter) liegt der größte ©runbbefi^, eine p^ere 23ilbmtg, Ärieg^erfa^rung, die Ölecfjtgfunbe, die ^ßriefterämter, babei fte|t berfelbe mit dem belpfjtfcfjen Orafet in engfter Sberbinbung« 3) 23efonbers> die Kolonien, in benen die politifd)e (Sntraicllung f crueller gel)t und rao ftatt der eigentlichen ©eburtäariftofratie immer 5£imofratie erfdfjeint, bereiten den Uebergang jur Sdemofratie üor. ©eeroefen, § anbet, beraeglidjer 33e[i^, ;gei[tige Ssilbung ent= roicfelten das> ©täbteteben und den 23ürgerftanb. ©eit der Glitte beä fiebenten $af)rf)unbert3 aucij im*3jhitterlanbe, befonberä in den Äüftenftaaten, erbitterte ^arteifämpfe groifc^en Stbel und Sboß um ftfirifttid)e ©efe|e, recf)tlice)e und potitifd^e ©leid^ftehung. Sden ©ieg erfämpft die Sdemofratie in der Siegel burc| die Uebergang^eit der grannig. ^m fiebenten und fecijften 3a^r= Jjunbert treten meift geiftrg bebeutenbe $üf)rer be§ $olf3, felbft t)on Slbel, an die ©piise des> 2$olfs> gegen die Steeinmadfjt i^rer ©tanbe§= genoffen. 2lu§ den 2sotf3fül)rern raerben Mein^err^er, neue ,be= mofratii^e Könige'. Sdurcfj sie gldngenbe ©ntraictlung be§ bürger= liefen Seben§, fömft und ^ßracf)ttiebe, 33egünftigung der ^ßoefte und der Anfänge der Sffiiffenjcfjaft, materielle Hebung des> ‘üjlittelftanbeä und der ärmeren Ssolmlaffen. (Snge Sserbinbung der ^ettenifd^en Scannen unter einanber, an barbarifc§e dürften angelernt ®ocf) ist die grannig nur eine norübergefienbe (Srfd^einung, o|ne tiefere Söurjeln im 2mmeben, nur augnafim§roeije jur ©rünbung non Sdpnaftien füfjrettb; enblido burcf) die ©efcfjtechter, of)ne 2öiber= ftanb be§ Sdemoä, geftürgt. 'Jtber die bürgerliche ©leidjljett mar burd) sie feftgefteut; die 31bels^err|c^aft fe^rt nictjt roieber.
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